Unsere Lage: Landschaft - Kurort - Klima - Heilmittel
Landschaft
Park
Kurort
Mineralheilbad
Moorheilbad
Reha-Zentrum Bad Pyrmont - Therapiezentrum Brunswiek stellt sich vor
Klinik-Ausstattung und -Service
Aufenthalts- u. Leseraum
Aufnahme Begleitperson
Behindertengerecht
Bewegungsbad
Cafeteria
Diätküche
Fernsehgerät im Zimmer
Fitnessraum / Kraftraum / Bodybuilding
Garten / Park
Gymnastikhalle
Kegelbahn
Kostenloses Parken
Lehrküche
Sauna
Schwimmanlage innen
Telefon im Zimmer
Freizeit-Angebote
Zum Rehaaufenthalt gehört auch die Freizeit. Eine aktive Freizeitgestaltung ergänzt Ihre Rehabilitation. Treffen Sie sich mit anderen Gästen in der Cafeteria zum Kaffeetrinken und Klönen oder besuchen Sie unsere Freizeitbereiche. Für eine geringe Medienpauschale stehen Ihnen TV im Patientenzimmer, WLAN in (fast) allen Bereich der Klinik und 2 Patienten-PC´s zur Verfügung. Knüpfen Sie Kontakte bei Brett- oder Kartenspielen, spielen Sie Billard oder lassen Sie sich zu einem Tischtennismatch herausfordern. Auch unsere Gymnastikräume und das Bewegungsbad im Therapiezentrum Brunswiek stehen Ihnen in der therapiefreien Zeit zur Verfügung. Oder besuchen Sie die Sauna in der Klinik Weser (Die Saunanutzung ist leider zzt. aufgrund der Coronabeschränkungen nicht möglich). Ob in unseren Häusern oder im Kurort Bad Pyrmont, hier finden Sie zahlreiche attraktive Angebote für Ausflüge im reizvollen Weserbergland.
Kulturelles
Bad Pyrmont bietet über das ganze Jahr ein abwechslungsreiches Programm.
Es ist immer was los in der Stadt: Künstler mit großem Namen, hervorragende Komödianten und Kabarettisten sorgen im Konzerthaus, im Schloss, im Kurpark, im Kurtheater oder im Jazzkeller für ein abwechslungsreiches kulturelles Angebot. Von Klassik bis Pop oder Open Air im Schlosshof ist alles dabei. Das "Musikbad" Pyrmont setzt besondere Akzente, ist Schauplatz künstlerischen Lebens.
Und Sie sind eingeladen, an dem reichhaltigen Angebot des Staatsbades Pyrmont teilzunehmen. Die kostenfrei zur Verfügung gestellte Kurkarte ermäßigt Ihnen den Eintritt zu vielen Angeboten. Die Veranstaltungsorte sind fußläufig erreichbar.
Regionale Freizeittipps
Lassen Sie sich das Weserbergland nicht entgehen mit seinen Wäldern und Hügeln entlang dem Fluss, der die Menschen verbindet. Das Weserbergland ist in all seinen Teilen reich an malerischen Landschaften und Kulturdenkmälern wie historischen Städten, Kirchen und Kapellen, Gutshöfen und Burgen aus vielen Jahrhunderten.
Bad Pyrmont erleben
Bad Pyrmont gehört zu den traditionsreichsten und bekanntesten Kurorten in Deutschland. Mit seinen Mineralquellen, erstklassigen Therapieeinrichtungen und attraktiven Wellnessangeboten hat sich Bad Pyrmont zu einem modernen Badeort entwickelt. Attraktive Veranstaltungen und vielfältige Freizeitmöglichkeiten sorgen für einen erlebnisreichen Aufenthalt.
Hufeland-Therme
Die Hufeland Therme ist das Heil- und Wellnessbad mit Tradition im Weserbergland. Der Inbegriff für Entspannung de Luxe! Es gibt kaum einen besseren Platz, um Alltagsstress zu vergessen und um neue Kraft zu tanken. Hufeland Therme - Zeit nehmen zum Verwöhnen, Zeit haben zum Genießen. Erleben Sie unsere Wellnesswelten - jede eine Insel der Entspannung in exklusivem Ambiente. Das Gefühl paradiesischer Leichtigkeit wird Sie umfangen - und das nicht nur in den textilfreien Bereichen.
Pyrmonter Erdfälle
Ganz in der Nähe der Klinik Weser findet sich Eine geologische Besonderheit, drei Erdfälle, befindet sich nur etwa 1,5 km von der Klinik entfernt. Die in Bad Pyrmont zu Tage tretenden Mineralwässer haben tief in der Erde Salze ausgewaschen und hierdurch große Höhlen gebildet. Sie sind eingestürzt und die Einsturztrichter sind im Wald nordwestlich der Klinik zu sehen.
Dunsthöhle
Einmalig ist auch die Dunsthöhle, wo natürliche Kohlensäure an die Oberfläche steigt. Diese Kohlensäure wird auch therapeutisch genutzt. Das Gas dringt durch Risse und Gesteinsklüfte der Quellspalte an die Oberfläche. In der Höhle werden Experimente mit brennenden Kerzen und Seifenblasen durchgeführt. Sie ist etwa 1,3 km von der Klinik entfernt.
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Unsere Behandlungsschwerpunkte
Herzlich willkommen ...
... im Therapiezentren Brunswiek
Als Schwerpunktklinikum für Orthopädie, Psychosomatik und verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation gehört das Reha-Zentrum Bad Pyrmont mit seinen beiden Therapiezentren Brunswiek und Friedrichshöhe zur Klinikgruppe der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover. Im Therapiezentrum Brunswiek führen wir stationäre und ambulante medizinische Rehabilitation sowie Anschlussheilbehandlungen für Rehabilitand:innen mit entzündlichen und degenerativen (verschleißbedingten) Erkrankungen und Verletzungen der Bewegungsorgane durch.
Schwerpunkt Orthopädie
Anschluss-Rehabilitation bei
- Bandscheibenvorfällen und –vorwölbungen
- Versteifungsoperationen an der Wirbelsäule
- Prothesen-Implantationen aller großen und kleinen Gelenke
Orthopädische/traumatologische Rehabilitation
- Rückenschmerz (degenerative Wirbelsäulenerkrankungen der Lendenwirbelsäule, Bandscheibenprolaps und –protrusion, Wirbelsäulengleiten im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule).
- Degenerative Erkrankungen der großen und kleinen Gelenke (z. B. Arthrosen, Nekrosen, Engpass-Syndrome)
- Wirbelkörperfraktur, Beckenringfraktur, Polytrauma
Rehabilitative Sportmedizin
- nach Kreuzbandplastik
- Schulterluxation
- Stress- und Marschfraktur
- Überlastungssyndrom wie schmerzhafte Bewegungseinschränkung der Schulter, Achillodynie, Tennis-/Golferarm
In der Schwerpunktklinik für Psychosomatische Medizin behandeln wir:
- Affektive Störungen wie Depressionen oder burn-out-Syndrome
- Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
- Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
- Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei andernorts klassifizierten Krankheiten, z. B. Asthma bronchiale, Colitis ulcerosa, Dermatitis, Magenulcus, Morbus Crohn, Colon irritabile, Tinnitus)
- Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
- Posttraumatische Belastungsstörungen
- Co-morbide Suchtprobleme
- Zwangsstörungen
- Angsterkrankungen
- Chronische Schmerzstörung
Begleiterkrankungen wie Krankheiten des Herz- und Kreislaufsystems oder Stoffwechselerkrankungen können selbstverständlich mitbehandelt werden.
Diagnostik und Therapien
Was sind unsere Behandlungsziele?
- In erster Linie möchten wir unseren Patientinnen und Patienten helfen, ihre Schmerzen zu lindern und besser zu bewältigen. Wesentliche Teilziele dabei sind:
- weniger auf Schmerzmittel angewiesen zu sein,
- die schmerzbedingten Beeinträchtigungen und Folgeerscheinungen (wie sozialer Rückzug, Depressionen, Verlust der Lebensfreude etc.) zu reduzieren,
- die Fähigkeit der Betroffenen zur Schmerzbewältigung zu verbessern,
- im Alltag wieder aktiver zu werden,
- und somit wieder mehr Lebensqualität in wichtigen Bereichen wie Familie, Freizeit und Arbeit zu erreichen.
Wie behandeln wir Chronische Schmerzen?
Der Schwerpunkt unserer Behandlung liegt nicht auf medikamentösen, sondern psychotherapeutischen Behandlungsmethoden. Unser therapeutisches Konzept basiert auf einem integrativen verhaltensmedizinischen Ansatz. Darin werden medizinische, psychologische und psychotherapeutische Erkenntnisse in einem Gesamtbehandlungsplan integriert. Es wird der Tatsache Rechnung getragen, dass bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von chronischen Schmerzen sowohl biologische, psychologische als auch soziale Faktoren eine wichtige Rolle spielen.
Wichtige Bestandteile unseres Behandlungsprogramms: Schmerzbewältigungsgruppe, allgemeine Psychotherapiegruppe, Einzelgespräche: hier werden psychologische Theorien der Schmerzwahrnehmung und -verarbeitung erörtert, Möglichkeiten zu einem verbesserten Umgang mit den Schmerzen im Alltag vorgestellt und eingeübt. Hierzu gehören u.a. die Fähigkeiten, die eigene Aufmerksamkeit gezielt von den Schmerzen weg auf angenehme Dinge des täglichen Lebens hinzulenken, schmerz-verstärkende und -lindernde Bedingungen genauer zu beobachten und auszuwerten, psychische und körperliche Belastungen abzubauen und trotz der Schmerzen sein Leben wieder positiv und optimistisch zu gestalten. Die Patienten haben vor allem im Rahmen der Schmerzbewältigungsgruppe die Möglichkeit, ihre Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig bei der Suche nach effektiven Möglichkeiten der Schmerzbewältigung zu unterstützen. Ferner können familiäre und berufliche Belastungen im Hinblick auf ihre Funktion bei der Aufrechterhaltung der chronischen Schmerzen und entsprechende Bewältigungsmöglichkeiten diskutiert werden.
Entspannungstraining
Viele Menschen stehen unter einer ständigen Anspannung, welche die Entstehung der Aufrechterhaltung von unterschiedlichen Schmerzsyndromen fördern kann. Aus diesem Grund besteht die Möglichkeit, verschiedene Entspannungsverfahren zu erlernen (PMR, Atementspannung; Yoga, Tai Chi, Schmerz- und Spannungsreduktionstechniken nach Zilgrei)
Biofeedback
Beim Biofeedback kann computerunterstützt über verschiedene Messverfahren veranschaulicht werden, wie eng der Zusammenhang zwischen psychischen und körperlichen Prozessen ist. Durch die direkte Rückmeldung von physiologischen Veränderungen (Muskelspannung, Herzrate, Blutdruck etc.) können Patienten lernen, die eigenen Schmerzen zu beeinflussen oder eine tiefere Entspannung zu erreichen.
Sport- und Bewegungstherapie
Diese Therapieform dient zum einen der körperlichen und seelischen Aktivierung, so dass die eigene körperliche Belastungsfähigkeit überprüft und erweitert werden kann. Zum anderen werden auch Verfahren angeboten, welche die Körperwahrnehmung und Körperakzeptanz unterstützen.
Gestaltungstherapie
Durch nichtverbale Medien (wie Malen oder bildnerisches Gestalten) werden Möglichkeiten eröffnet, einen neuen Zugang zu Gefühlen, Einstellungen und seelischen Konflikten zu bekommen sowie persönliche Kreativität zu erfahren und weiterzuentwickeln.
Physikalische Therapie
Physikalische Therapie, Bäder, Massagen, Elektroreiz-behandlung etc. sind in vielen Fällen angebracht, um Wege zu einem besseren körperlichen Empfinden aufzuzeigen.
Sozialtherapie
Unser Sozialdienst befasst sich mit Hilfsmaßnahmen.Fragen nach einer beruflichen Wiedereingliederung oder Neuorientierung sowie soziale und finanzielle Problemen können geklärt werden. Der Sozialdienst vermittelt und betreut auch Belastungserprobungen an Arbeitsplätzen, die oftmals unter dem Aspekt der beruflichen Wiedereingliederung bedeutsam sind.
Depressionen
Depressive Erkrankungen sind Krankheitsbilder, die sich unter anderem in Niedergeschlagenheit, Gefühlsverlust, innerer Leere und Genussunfähigkeit äußern. Begleitend kann man eine ganze Reihe von körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen feststellen:
- Schmerzen im Kopf-, Herz-, Halsbereich
- Bauchbeschwerden, Verdauungsbeschwerden
- Schlafstörungen
- Verlangsamung und Hemmung der Bewegungen
- trauriger oder starrer Gesichtsausdruck
- innere Unruhe oder Antriebslosigkeit
- Interessenverlust, Selbstvorwürfe, Schuldgefühle
- Entscheidungs- und Entschlussunfähigkeit, Grübeln
- Konzentrationsstörungen, Gedächtnisstörungen
- Mühe, Gespräche zu führen und ihnen zu folgen
- Schwierigkeiten, Kontakte zu knüpfen
- Nachlassen des sexuellen Interesses
- Appetitstörungen
- Selbstmordgedanken
Die Gefühle, der Lebenswille und die Arbeitskraft sind davon unmittelbar betroffen, ebenso das familiäre Umfeld. Es kommt oft zu sozialem Rückzug und Vereinsamung. Die Betroffenen fühlen sich von den Mitmenschen unverstanden, können ihre Freude nicht teilen und ziehen sich mehr und mehr zurück
Therapeutische Möglichkeiten
Menschen mit depressiven Störungen haben gute Chancen auf Heilung bei rechtzeitiger Unterstützung durch einen Facharzt bzw. Psychotherapeuten. Neben einer Analyse der Ursachen für die Entstehung der depressiven Störungen können Medikamente, sogenannte "Antidepressiva", erste Schritte einer Therapie sein.
Eine stationäre oder teilstationäre Behandlung bietet eine Kombination aus medikamentöser Behandlung (die nicht immer erforderlich ist) und kognitiver Verhaltenstherapie an und damit gute Voraussetzungen, die Krankheit zu überwinden. In Gruppen- und Einzeltherapien lernt der Patient, Antrieb zu entwickeln, sein Selbstbewusstsein zu stärken und Genussfähigkeit aufzubauen. Sie trauen sich wieder etwas zu und erleben, dass sich Ihre Befindlichkeit verändert und Sie allmählich wieder Lebensfreude empfinden können.
Ein weiteres Ziel besteht darin, diejenigen Gedanken zu identifizieren, die depressiv und mutlos machen können. Sie gilt es zu modifizieren. Statt ihrer werden alternative Denkweisen erarbeitet, die helfen können, sich in eine bessere Stimmung zu versetzen. Neben diesen eher gedanklichen und emotionalen Therapieelementen bieten unter anderem Sport- und Bewegungstherapien eine Palette von Möglichkeiten, den eigenen Körper wieder als leistungsfähig zu erleben. Im Mittelpunkt stehen freude- und erlebnisbetonte Aktivitäten (Spielformen, Gruppentraining, Sport in der Natur), die die Kondition verbessern und einen positiven Bezug zum Körper herstellen.
Somateforme Störungen
Leidensweg ohne organische Ursache
Unter somatoformen Störungen versteht man körperliche Beschwerden, die die Form körperlicher Erkrankungen annehmen, sich jedoch nicht organisch nachweisen lassen.
Häufig leiden Betroffene nicht nur an einem Symptom, sondern an mehreren Beschwerden gleichzeitig. Die Beschwerden können wechseln und sehr hartnäckig sein. Um von einem Krankheitsbild der somatoformen Störung sprechen zu können, muss eine dauerhafte (mindestens 6 Monate lange) vorhandene Beeinträchtigung vorliegen.
Ein weiteres Merkmal somatoformer Beschwerden ist, dass sie in unterschiedlichsten Stärken auftreten können. Obwohl die Beschwerden als sehr intensiv erlebt werden, finden Ärzte keinen körperlichen Befund. Im Idealfall schließt der Arzt durch seine Untersuchungen eine körperliche Ursache und eine eventuelle Gefahr für das Leben aus. Wahrscheinlich stellt er eher eine vermeintliche Diagnose, die die vorhandenen Beschwerden fachsprachlich beschreibt, allerdings keine organischen Ursachen und seelischen Einflüsse einbezieht. Dies führt zu einer großen Verunsicherung des Betroffenen.
Die Folge sind weitere Untersuchungen und Ärztewechsel mit der großen Hoffnung, eventuell übersehene organische Erkrankungen zu finden. Dabei kann der Betroffene in eine regelrechte "organische Sackgasse" geraten und die Einleitung wichtiger Therapien wird dadurch verhindert.
Betroffenen leiden sehr unter dem Verlust der Lebensqualität. Wiederholte diagnostische Untersuchungen, operative Eingriffe, alternative Heilverfahren, Einnahme von Arzneien, Physiotherapien, Osteopathien, Akupunktur, etc. nehmen viel Zeit in Anspruch, bringen nur eine vorübergehende Linderung der Beschwerden und führen in einen regelrechten Teufelskreis. Dazu kommt der erlebte Verlust der körperlichen Belastbarkeit, der beruflichen Aufgaben und der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Die Verzweiflung kann so stark werden, dass sich Depressionen und Ängste einstellen. Ursachen somatoformer Beschwerden liegen in einem Wechselspiel von biologischen, seelischen und gesellschaftlichen Faktoren.
Beispiele für biologische Faktoren
- Vererbungsprozesse
- Störungen der Stoffwechselabläufe der Botenstoffe im Nervensystem
- Störungen der Stoffwechselabläufe des körpereigenen Cortisol (Stresshormon)
- Beispiele für seelische Faktoren
- Lernerfahrungen in der Familie (Umgang mit Krankheit und körperlichen Beschwerden)
- seelische Erschütterungen oder Schocks (Gewalt, Missbrauch)
- allgemeine Ängstlichkeit
- Neigung zur Selbstbeobachtung
Beispiele für gesellschaftliche Faktoren
- niedriger sozialer Status
- Arbeitslosigkeit
- Scheidung
- Verlusterlebnisse
- Alkoholkrankheit
- Ungünstiges Verhalten unterstützt den meist langwierigen Verlauf der somatoformen Störung:
- ständiges Achten auf körperliche Missempfindungen
- eingeengter Gesundheits- bzw. Krankheitsbegriff
- Abhängigkeit von der ärztlichen Rückversicherung
- Unterstützung der Krankenrolle durch die Angehörigen
- falsche Befundmitteilungen durch Ärzte
Therapeutische Möglichkeiten
Eine wirksame Therapie erfordert die Analyse des eigenen Verhaltens. Wir erarbeiten mit Ihnen ein bio-psycho-soziales Krankheitsmodell. Unsere verhaltensmedizinische Behandlung soll dazu beitragen, belastende, zunächst unerkannte Ereignisse und die Zusammenhänge zu den aktuellen Beschwerden zu erkennen.
Dazu gehört weiterhin das Führen eines Befindlichkeitstagebuchs, Hilfe bei der Änderung der Gedanken und der Einstellungen bezüglich der somatoformen Beschwerden, das Erlernen von Entspannungstechniken, ein gezielter Aktivitätenaufbau und das Erarbeiten einer alltagstauglichen Rückfallprophylaxe.
Durch das Erleben von Selbststeuerung und Selbstwirksamkeit wird das Vertrauen in die Abläufe des eigenen Körpers gestärkt und aktiv gegen eine falsche Bewertung der Beschwerden gehandelt, im Sinne der Wiedererlangung einer erhöhten Lebensqualität.
Stress - Burnout
Stress und seine Folgen
Stress ist eines der am häufigsten verwendeten Schlagworte unserer Zeit. Jeder kennt aus Erfahrung Situationen, in denen er sich beruflich oder privat überlastet, gereizt, hektisch oder nervös fühlt. Stress ist an sich ein normales und gesundes Phänomen. So wie wir ohne körperliche Anstrengung weder Muskeln noch Ausdauer entwickeln, brauchen wir auch psychische Belastungen, um unser Verhalten einer sich ständig wandelnden Umwelt anzupassen und Neues zu erlernen.
Der menschliche Körper reagiert dabei wie vor Millionen Jahren, als unsere Vorfahren noch Jäger und Sammler waren. Er bereitet sich auf Flucht oder Angriff vor. Der Organismus mobilisiert kurzfristig sämtliche Reserven. Stresshormone werden freigesetzt. Sie mobilisieren Energiereserven wie Zucker und Fett, erhöhen den Blutdruck und die Pulsfrequenz und beschleunigen die Atmung. Die Muskulatur wird auf Leistung getrimmt. Andere Funktionen werden heruntergefahren wie die Immunabwehr, die Verdauung und Sexualfunktionen. Die Wahrnehmung engt sich auf Stressrelevantes ein.
Diese Stressreaktion soll es uns ermöglichen, uns schnell auf wechselnde Lebensumstände einzustellen, sie ist lebensnotwendig, vermag sogar die Leistungsfähigkeit, das Selbstvertrauen und das Wohlbefinden zu erhöhen, wenn man die Fähigkeiten besitzt, den Anforderungen gerecht zu werden und die freiwerdenden körperlichen Energien auch ausleben kann, aber: Geschieht dies nicht, z. B. bei überdosiertem oder lang andauerndem Stress, verändern sich die Reaktionen. Es kommt zur Überlastung, zur Überforderung.
Überforderung führt zur Einengung der Wahrnehmung und Informationsaufnahme (Scheuklappeneffekt). Außerdem nehmen Lern- und Gedächtnisleistungen messbar ab. Ständige Anspannung verbraucht übermäßig viel Energie, man ermüdet vorzeitig. Chronische Verspannungen ganzer Körperpartien können die Folge sein. Der mit Überforderung einhergehende Leistungsverlust lässt es zu gehäuften Fehlern, reduzierter Konzentrationsfähigkeit und Abnahme der Kreativität kommen. Die Unfallgefährdung und auch das Risikoverhalten nehmen zu. Und weil man insgesamt zu wenig Zeit für sich selbst aufwendet, wird auch weniger Wert auf gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung gelegt. Die Beziehung zu anderen Personen wird vernachlässigt und leidet zunehmend. Meist bleibt zudem im Sinne einer negativen Spirale immer weniger Zeit und Energie für Belastungsausgleich.
Das Resultat kann sein: Burnout - Irgendwann ist der Tank leer. Man hat das Gefühl, ausgebrannt zu sein. Nichts geht mehr leicht von der Hand. Viele Aufgaben, die sonst engagiert und motiviert bewältigt wurden, sind einem gleichgültig. Alles wird einem zu viel. Man ist lustlos, gereizt, nicht mehr leistungsfähig. Immer mehr psychosomatische Beschwerden wie Rücken- und Kopfschmerzen und Verdauungsstörungen stellen sich ein. Die Anfälligkeit für Infektionen wächst. Herzinfarkt und Schlaganfall können die Folge sein. Gerade hochengagierte Menschen, die einer dauerhaften Belastung ausgesetzt sind, erschöpfen sich auf diese Weise. Die Ursachen dafür sind in ständiger Kritik, ausbleibendem Lob und fehlender Entscheidungsfreiheit zu suchen.
Therapeutische Möglichkeiten
Wirksame Stressbewältigung erfordert die Analyse des eigenen Verhaltens. Wir erarbeiten mit Ihnen deshalb Ihr persönliches "Anti-Stress-Programm", d.h. individuelle, auf Ihre spezielle berufliche und private Lebenssituation abgestimmte Bewältigungsstrategien.
Unsere verhaltensmedizinische Behandlung soll dazu beitragen, belastende, zunächst unkontrollierbar erscheinende Ereignisse und die daraus resultierenden psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen zu bewältigen, um wieder Handlungsspielräume wahrzunehmen, sie zu erproben und in der konkreten Lebensgestaltung umzusetzen. Durch das Erleben von Selbstwirksamkeit bei der Anwendung konstruktiver Strategien ist es dann auch wieder möglich, in den physiologischen Wechsel von Anspannung und Entspannung, der für unser Wohlbefinden so notwendig ist, zurückzukehren.
Zur Minderung der Stressfolgen sowie zum Erlernen und zur Stärkung von Kompetenzen kommen hierbei u.a. zum Einsatz:
- kognitiv-verhaltenstherapeutisch ausgerichtete Einzelgespräche
- Angst-, Depressions-, Schmerz-und Tinnitusbewältigungstraining
- Selbstsicherheitstraining, Problemlösetraining, Hilfen beim Zeitmanagement
- Entspannungstraining (PMR, Atementspannung, Tai Chi, Biofeedback)
- Genusstraining
- Ergotherapie
- Ernährungsberatung
- Sport- und Physiotherapie
Posttraumatische Belastungsstörungen
Ein Schwerpunkt in unserer psychosomatischen Schwerpunktklinik liegt in der Behandlung von Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Machen Menschen in ihrem Leben deutlich negative Erfahrungen, kommt es im besten Fall zu einer positiven Entwicklung ihrer Persönlichkeit im Laufe der Zeit mit Festigung oder Erweiterung von Bewältigungsstrategien.
Ziele
- Psychotherapeutische Behandlungselemente in der Traumatherapie
- Medikamentöse Traumatherapie
- Physiotherapeutische Behandlungselemente
In unserer Klinik werden Traumafolgestörungen behandelt.
Indikationen
Zu bedenken ist hierbei, dass Traumafolgestörungen selten isoliert auftreten. Häufig bestehen weitere komorbide psychische Erkrankungen, diese können mitbehandelt werden. Häufig treten bei Menschen mit Traumafolgestörungen auch komorbide Suchtprobleme auf. Unsere Klinik verfügt über ein suchtspezifisches „know how“, sodass komorbide Suchtprobleme in der Regel mitbehandelt werden können.
Die Basis unseres Konzeptes basiert auf einer interdisziplinären Teamarbeit. Es finden regelmäßig Teamsitzungen mit Psychologen, Ärzten, Ergotherapeuten, Sporttherapeuten und Sozialarbeitern statt.
Interdisziplinär-multimodale Behandlungselemente
Da es sich bei Traumafolgestörungen oft um ein multidimensionales Phänomen handelt, führt die gemeinsame Betrachtung aller Dimensionen zu einer angemessenen Erfassung der psychischen Beschwerden. Diesem Anspruch muss selbstverständlich auch auf der Ebene der therapeutischen Rahmenbedingungen nachgekommen werden.
So kommen psychiatrische, psychologische, soziale und körpertherapeutische Behandlungselemente möglichst parallel zum Einsatz. Die Erfüllung dieser Anforderungen ist nur in Einrichtungen möglich, in denen ein multiprofessionelles Team zur Verfügung steht.
Das Reha-Zentrum Bad Pyrmont arbeitet multimodal in einem multiprofessionellen Team.
Ziele
Die wesentlichen Ziele eines interdisziplinären-multimodalen Behandlungssettings sind die Wiederherstellung bzw. Verbesserung der durch das Trauma bedingten Problembereiche und die Funktionsfähigkeit sowie Aktivität sowie die berufliche Wiedereingliederung bzw. Erhalt der Erwerbsfähigkeit und die Verbesserung der Lebensqualität durch eine Reduktion der Traumafolgestörungen.
Psychotherapeutische Behandlungselemente in der Traumatherapie
Es kommen schulenübergreifend verhaltenstherapeutisch, tiefenpsychologische und systemische Angebote zum Tragen und werden im Behandlungssetting umgesetzt und durch integrative Ansätze ergänzt. Durch das Vorhalten einer schulenübergreifenden Ausrichtung wird eine individuelle Schwerpunktsetzung innerhalb der psychologischen Traumatherapie ermöglicht. So können traumatisierte Menschen mit einer überwiegend somatischen Verarbeitungsweise zusätzlich z.B. an einem Schmerzbewältigungsprogramm teilnehmen, es werden vor allem Rehabilitanden mit einem hohen psychogenen Anteil und einem komorbiden Problembereich eine zusätzliche Angst- bzw. Depressionsgruppe oder Abhängigkeitsbewältigungsgruppe besuchen können.
Das Kernstück des psychotherapeutischen Angebotes ist die sogenannte „Traumagruppe“ mit psychoedukativen Inhalten, in der Informationen über Traumafolgestörung, neurobiologische Veränderung, weitere Behandlungsmöglichkeiten und Stabilisierungstechniken vermittelt werden, um eine weiterführende Traumatherapie vorzubereiten. Dabei wird unter anderem bewusst die Gruppendynamik zur Stabilisierung eingesetzt.
In dieser ersten Phase der Stabilisierung versuchen die Betroffenen mit Begleitung ihrer Therapeuten Fähigkeiten zur Regulation von Gefühlen und inneren Spannungen wiederzuerlangen.
Es geht darum, das Erlebte zu begreifen und Erinnerungslücken zu schließen. Vielen Betroffenen hilft es, sich einen Rückzugsort vorzustellen, um Sicherheit zurückzugewinnen, z. B. der so genannte „sichere Ort“.
Um die Kontrolle über beherrschende Bilder des Traumas zurückzuerlangen, gibt es verschiedene Imaginationstechniken. So können die Rehabilitanden z. B. versuchen, die Bilder in einem imaginären Tresor einzuschließen, sodass sie wieder selbst entscheiden können, wann sie diese Erinnerungen hervorrufen und somit eine Kontrolle erlangen.
Gelegentlich reicht die Stabilisierungsphase bereits aus, um eine traumatische Erfahrung zu bewältigen. Häufig bedarf es jedoch einer weiteren Behandlung durch Konfrontation.
In der Integrationsphase geht es dann um die Einordnung des Erlebten in die persönliche Lebensgeschichte.
Diese Bereiche der psychologischen Traumatherapie sind sowohl für die Einzelbehandlung wie auch für die Gruppentherapie gleichermaßen relevant und umfassen:
- Erweiterung des subjektiven Traumaverständnisses durch bio-psycho-soziale Aspekte,
- Persönlichkeitsveränderungen im sozialen Kontext durch die Traumaerfahrung,
- Verbesserung der Selbstwahrnehmungsfähigkeit als Grundlage zur Analyse stressfördernder Bedingungen,
- Vermittlung spezieller Psychomethoden zur Emotionsregulation, Steigerung der Entspannungsfähigkeit und Stabilisierungverfahren,
- Behandlungsansätze und neue Verfahren kennenlernen,
- Verbesserung von Problemlösungsfähigkeiten im Umgang mit privaten oder berufliche Belastungssituationen und Konflikten,
- Aktivierung gesunder Anteile zur Stärkung persönlicher und sozialer Ressourcen,
- Abbau von angstbezogenem Vermeidungsverhalten und Förderung einer positiven Grundstimmung,
- Distanzierung von destruktiven Anspruchshaltungen und Entwicklung realistischer Zukunftsperspektiven,
- Skilltraining.
Dem Skilltraining kommt eine besondere Bedeutung bei der Spannungsregulation zu. Es werden Verhaltensweisen und Mechanismen vermittelt, die ihrerseits ein zielförderndes Alternativver- halten fördern. So kann man den Rehabilitanden eine effektive Handlungsalternative zu ihrem bestehenden Problemverhalten anbieten.
Neue, nicht dysfunktionale Verhaltensweisen sollen erlernt, trainiert und im besten Falle automatisiert werden, um auch in Hochspannungs- und Stressphasen schnell und sicher angewendet werden zu können. Mittels der richtigen Skills zur richtigen Zeit können so dissoziative Symptome aktiv unterbrochen werden, z. B. mit dem sogenannten Dissoziationsstopp
Medikamentöse Traumatherapie
Die medikamentöse Therapie ist eine Säule der multimodalen Traumatherapie und hat die Aufgabe einer langfristigen, anhaltenden emotionalen Stabilisierung. Bei bereits erfolgter affektiver medikamentöser Einstellung ist deren unveränderte Weiterführung gewährleistet. Kommen die Rehabilitanden mit einer unzureichenden Medikation zur Aufnahme, steht neben der Motivationsarbeit (Compliance) das Austesten von Medikamenten nach dem Richtlinien- verfahren im Vordergrund.
Physiotherapeutische Behandlungselemente
Die Sporttherapie als gruppenorientierte Therapie stellt die körperliche Belastbarkeit der Rehabilitanden unter Berücksichtigung von gruppendynamischen Aspekten wie einer moti- vierenden Gruppensituation in den Vordergrund.
Hier kommt es zu einer Verbesserung des Körpergefühls, des Selbstbewusstseins und einer Steigerung der sozialen Kompetenz, z. B. Ergometertraining, medizinisches Funktionstraining, Walking, Drums Alive oder Tai-Chi.
Berührung, Zuwendung, Wärme und mechanische Impulse als wesentliche Komponenten der passiven Therapieverfahren, z. B. durch Massagen, kommen bei den Rehabilitanden zur Anwendung, die eine Berührung tolerieren.
Comorbide Suchtproblematik
- Comorbide Suchtproblematik
- Notwendigkeit der besonderen Beachtung komorbider Störungen in der Rehabilitation
- Zusammenhänge zwischen psychischen Erkrankungen und einer Suchtproblematik
- Diagnostik bei Rehabilitant*innen mit komorbiden Suchtproblemen
- Gleichzeitige Behandlung von Tabakabhängigkeit und anderen stoffgebundenen Suchtproblemen
Gerade bei psychischen Erkrankungen liegt häufig auch eine Suchtproblematik vor. Somit ist alleine schon aufgrund der Häufigkeit von Suchterkrankungen in der Bevölkerung ein regelmäßiger Prozentanteil an Menschen mit Suchterkrankungen in psychosomatischen Einrichtungen zu erwarten. Die Entwöhnungskliniken haben mittlerweile i.d.R. insofern auf das häufige Auftreten solcher sog. Doppeldiagnosen (psychische Erkrankung und Abhängigkeitserkrankung) reagiert und die gleichzeitige Behandlung auch der psychischen Erkrankungen in ihr Konzept aufgenommen.
Umgekehrt existieren häufig noch keine suchtspezifischen Angebote in psychosomatischen Reha-Einrichtungen bis auf Raucherentwöhnungsprogramme. Das kann dazu führen, dass zwar die Hauptdiagnose der psychischen Erkrankung, nicht jedoch die comorbide Suchtstörung behandelt wird.
Prognostisch stellt solch ein Vorgehen jedoch einen negativen Faktor dar, da sich psychische und Suchtstörungen häufig gegenseitig beeinflussen i.S. eines sog. negativen circulus vitiosus. So nutzen viele Menschen mit psychischen Beschwerden suchtfördernde Stoffe wie Alkohol oder illegale Drogen als dysfunktionalen Versuch der Selbstmedikation, worunter sich häufig eine eigenständige Abhängigkeitserkrankung ausbilden kann. Zudem scheuen sich viele aufgrund noch immer vorherrschender Stigmatisierung offen zuzugeben, dass bei ihnen ein Abhängigkeits- oder Missbrauchsproblem vorliegt, teilweise ist ihnen die Erkrankung auch nicht in vollem Umfang bewusst.
Neben der skizzierten Problematik werden zahlreiche Rehabilitanden nicht erfasst, bei denen keine definitive Abhängigkeit vorliegt, wohl aber ein missbräuchlicher oder schädlicher Konsum. Problematisch ist insbesondere, dass Menschen mit einem missbräuchlichen Konsumverhalten nicht in einer Entwöhnungsklinik behandelt werden können, da i.d.R. eine manifeste Abhängigkeitserkrankung Voraussetzung für eine Entwöhnungsbehandlung darstellt. Umgekehrt haben viele psychosomatische Einrichtungen kein auf komorbide Suchtprobleme angestimmtes Therapiekonzept.
Im Reha-Zentrum Bad Pyrmont streben wir in der Schwerpunktklinik Psychosomatik eine Belegung von 168 stationären und ca. 10 ganztägig ambulanten Rehabilitanden an, was einer Jahresbelegung von ca. 1850 Rehabilitanden entspricht. Somit ist davon auszugehen, dass bei 265 Rehabilitanden, bezogen auf ein Jahr, ein riskanter Alkoholkonsum vorliegt.
Häufig wird der Fokus auf Tabak- oder Alkoholkonsum gelegt. Zunehmend findet jedoch auch der Bereich des Medikamentenmissbrauchs Beachtung.
Notwendigkeit der besonderen Beachtung komorbider Störungen in der Rehabilitation. Gerade bei psychischen Erkrankungen liegt eine hohe Komorbidität mit einer Suchtproblematik vor.
Der psychosomatischen Rehabilitation kommt eine besondere Bedeutung zu mit der Möglichkeit einer frühzeitigen Erkennung einer Suchtproblematik und der daraus resultierenden möglichen therapeutischen Intervention. Gerade in der Psychosomatik besteht die Chance einer gleichzeitigen Behandlung sowohl der psychischen als auch der Suchtproblematik vor dem Hintergrund, dass sich beide Störungen häufig im Sinne eines circulus vitiosus gegenseitig negativ verstärken.
Zusammenhänge zwischen psychischen Erkrankungen und einer Suchtproblematik
Es gibt zahlreiche Studien, die ein gehäuftes komorbides Störungsverhalten entweder zwischen einer primären Abhängigkeitserkrankung mit sekundärer psychischer Störung oder mit einer psychischen Erkrankung und der Entwicklung einer sekundären Suchtproblematik aufzeigen.
Ein großer Teil der Personen mit Suchtproblemen waren laut Schäfer (10) bereits in frühen Lebensphasen sexuellem Missbrauch, körperlicher Misshandlung oder anderen belastenden Erfahrungen ausgesetzt; so seien Posttraumatische Belastungsstörung bei Personen mit Suchtproblemen ausgesprochen häufig, würden in der Praxis jedoch nur zum Teil diagnostiziert und in Beratung bzw. Therapie angemessen berücksichtigt.
Insbesondere schildert er die Problematik, dass die Therapie derzeit mehrheitlich noch durch getrennte Behandlungsansätze für PTBS zum einen, für Substanzkonsumstörung zum anderen mit je niedrigen therapeutischen Ansprechraten und hohen Abbruchquoten gekennzeichnet ist. Die genannten Beispiele mit dem Aufzeigen einer hohen Koexistenz zwischen psychischer Erkrankung und einer Suchtproblematik am Beispiel einer posttraumatischen Belastungsstörung soll exemplarisch die Komplexität und die Notwendigkeit eines übergeordneten Therapieansatzes mit Berücksichtigung ebendieser möglichen Komorbidität verdeutlichen.
Diagnostik bei Rehabilitanden*innen mit komorbiden Suchtproblemen
Rehabilitanden*innen mit der Hauptdiagnose einer psychosomatischen Erkrankung und einem begleitenden komorbiden problematischen Konsum psychotroper Substanzen können bei uns behandelt werden.
Unsere Klinik verfügt über ein suchtspezifisches „know how“, so dass komorbide Suchtprobleme in der Regel mitbehandelt werden können.
Kontraindikationen
- Suchterkrankungen mit Abstinenzunfähigkeit und einhergehender Reha-Unfähigkeit.
- Erfordernis einer Entgiftungstherapie.
Die Basis unseres Konzeptes basiert auf einer interdisziplinären Teamarbeit. Es finden regelmäßig Teamsitzungen mit Psychologen, Ärzten, Ergotherapeuten, Sporttherapeuten und Sozialarbeitern statt. Da es sich bei psychosomatischen Erkrankungen mit komorbider Suchtproblematik i.d.R. um ein multidimensionales Phänomen handelt, führt die gemeinsame Betrachtung aller Dimensionen zu einer angemessenen Erfassung der psychischen Beschwerden. Diesem Anspruch muss selbstverständlich auch auf der Ebene der therapeutischen Rahmenbedingungen nachgekommen werden.
So kommen psychiatrische, psychologische, soziale und körpertherapeutische Behandlungselemente möglichst parallel und aufeinander abgestimmt zum Einsatz. Die Erfüllung dieser Anforderungen ist nur in Einrichtungen möglich, in denen ein multiprofessionelles Team zur Verfügung steht.
Das Reha-Zentrum Bad Pyrmont arbeitet multimodal in einem multiprofessionellen Team.
Die wesentlichen Ziele unseres interdisziplinären-multimodalen Behandlungssettings sind die Wiederherstellung bzw. Verbesserung der durch die durch die zusätzliche Suchtproblematik bedingten Problembereiche und die Funktionsfähigkeit sowie Aktivität sowie die berufliche Wiedereingliederung bzw. Erhalt der Erwerbsfähigkeit und die Verbesserung der Lebensqualität durch eine Abstinenz, alternativ reduziertem, kontrollierten Suchtmittelkonsum.
Es kommen schulenübergreifend verhaltenstherapeutisch, tiefenpsychologische und systemische Angebote zum Tragen und werden im Behandlungssetting umgesetzt und durch integrative Ansätze ergänzt. Durch das Vorhalten einer schulenübergreifenden Ausrichtung wird eine individuelle Schwerpunktsetzung innerhalb der psychologischen Therapie ermöglicht.
Das Kernstück des psychotherapeutischen Angebotes ist neben der bezugstherapeutischen Einzeltherapie die sogenannte „Interventionsgruppe Konsum“ mit psychoedukativen Inhalten, in den Informationen über Suchtmittel, neurobiologische Veränderung, weitere Behandlungsmöglichkeiten, Folgeschäden vermittelt werden. Dabei wird unter anderem bewusst die Gruppendynamik zur Stabilisierung eingesetzt.
Bei Menschen mit psychischen Erkrankungen dienen Suchtmittel häufig als Versuch einer Selbstmedikation. So kann ein Alkoholkonsum kurzfristig Grübelgedanken lindern, langfristig beseht jedoch das Risiko der Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung. Neue, nicht dysfunktionale Verhaltensweisen sollen somit erlernt, trainiert und im besten Falle automatisiert werden, um auch in Hochspannungs- und Stressphasen schnell und sicher angewendet werden zu können.
Die medikamentöse Therapie ist eine Säule der allgemeinen Psychotherapie und hat die Aufgabe einer langfristigen, anhaltenden emotionalen Stabilisierung. Bei bereits erfolgter medikamentöser Einstellung ist deren unveränderte Weiterführung gewährleistet. Kommen die Rehabilitanden mit einer unzureichenden Medikation zur Aufnahme, steht neben der Motivationsarbeit (Compliance) das Austesten von Medikamenten nach dem Richtlinienverfahren im Vordergrund. Bei Auftreten milder Entzugssymptome kann eine symptomatische Bedarfsmedikation verordnet werden.
Die Sporttherapie als gruppenorientierte Therapie stellt die körperliche Belastbarkeit der Rehabilitand*innen unter Berücksichtigung von gruppendynamischen Aspekten wie einer motivierenden Gruppensituation in den Vordergrund. Hier kommt es zu einer Verbesserung des Körpergefühls, des Selbstbewusstseins und einer Steigerung der sozialen Kompetenz, z. B. Ergometertraining, medizinisches Funktionstraining, Walking, Drums Alive oder Tai-Chi.
Die therapeutischen Prozesse während der Rehabilitation sind eng verknüpft mit Elementen der beruflichen Reintegration. Ziele der medizinischen Rehabilitation sind es, eine drohende oder bereits manifeste Beeinträchtigung der Teilhabe am Arbeitsleben zu beseitigen, zu mindern, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern. Zu Beginn der Rehabilitation erfolgt daher eine berufsbezogene Diagnostik in Bezug auf körperliche, geistige, psychische und soziale Leistungsfähigkeit der Rehabilitanden sowie deren Arbeitssituation und -motivation. Hierzu erfolgen indikationsbezogen Einzelgespräche mit Sozialmitarbeitern und Teilnahme an Vorträgen mit entsprechenden beruflichen/arbeitsbezogenen Inhalten.
Um eine anhaltende Stabilisierung der erreichten Rehabilitationsziele zu fördern, wird i.d.R. eine Reha-Nachsorge empfohlen und vermittelt. Dadurch wird in der Regel eine weitere Verbesserung der Belastbarkeit von traumatisierten Rehabilitanden im Beruf und Alltag erzielt. Die Nachsorge kann sowohl in Einzel- wie auch in Gruppenbehandlungen durchgeführt werden. Die Rehabilitand*innen mit der Hautdiagnose einer psychosomatischen Erkrankung erhalten das auf diese Erkrankung abgestimmte Therapieprogramm. Zusätzlich werden bei Rehabilitand*innen mit komorbiden Suchtproblemen die im Folgenden beschrieben Therapiemodule ergänzend durchgeführt.
Das Konzept zur Behandlung von Menschen mit einer komorbiden Suchtproblematik beinhaltet neben den allgemeinen Einzeltherapien 2 zusätzliche einzeltherapeutische Sitzungen á 45 Minuten sowie 4 indikative Gruppensitzungen á 90 Minuten und 2 suchtspezifische Problemlösegruppensitzungen. In den Einzelsitzungen soll zunächst eine Bewusstmachung der Problematik erreicht werden. In einem weiteren Schritt geht es inhaltlich hautsächlich um die Motivation für weiterführende Massnahmen, schließlich um das Erzielen einer Veränderungsmotivation. Hierauf aufbauend werden insbesondere die individuellen Problembereiche dargestellt und in Ergänzung zu den Gruppenmodulen Strategien zur individuellen Zielerreichung erarbeitet, z.B. das Erreichen einer Dauerabstinenz. Die Gesprächsführung folgt dabei dem Ansatz des „motivational Interviewing“, wobei über das Herausarbeiten von Ambivalenz eine intrinsische Veränderungsmotivation erzielt werden soll.
Gleichzeitige Behandlung von Tabakabhängigkeit und anderen stoffgebundenen Suchtproblemen
Aufgrund der vielen Gemeinsamkeiten von Tabakabhängigkeit und anderen Suchtmitteln können Rehabilitanden*innen, die eine isolierte Tabakabhängigkeit aufweisen, in das bestehende o.g. Therapiemodul verordnet werden.
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Schwerpunktklinikum für Orthopädie, Psychosomatik, Verhaltensmedizinische orthopädische Rehabilitation und Rehabilitative Sportmedizin
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User-ID: KL92 | System-ID: 3594 | Datenstand vom: 2023-02-09 19:06:54