Therapie
Wir sehen den Menschen als ganzheitlichen Organismus. In der Behandlung setzen wir Einzelgespräche mit dem Bezugstherapeuten und Gruppentherapien ein. Wir verbinden die psychotherapeutische und medizinische Behandlung mit körperbezogenen Therapien, kreativen Methoden, realitätsbezogener Soziotherapie und diversen Entspannungsverfahren. Bei uns haben Sie immer einen eigenen Bezugstherapeuten (Arzt oder Psychologe), der auch immer Ihr primärer Ansprechpartner ist. In Ihre Behandlung integrieren wir aktuelle Erkenntnisse der biomedizinischen und psychotherapeutischen Forschung und der Verhaltenswissenschaften.
Unser Spektrum:
Tiefenpsychologie
Verhaltenstherapie
Systemische Therapie
Familientherapie
Leistungsangebot:
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie im Einzel und in Gruppen
Verhaltenstherapie im Einzel und in Gruppen
Systemische- und Familientherapie
Traumatherapie
Lehrküche
Ernährungsberatung
Entspannungsverfahren, z. B. PMR nach Jacobson
Sport- und Bewegungstherapie
Yoga
Therapeutisches Boxen
Kreativtherapeutische Verfahren wie
Gestaltungs- und Tanztherapie, Körpertherapie,
Atemtherapie, Ergotherapie, Musiktherapie
Physikalische Anwendungen
Sozialdienst: Unterstützung im Bezug auf Ämter
und Behörden, Arbeitsplatz und Berufsfindung
IRENA - Intensive Reha Nachsorge
PsyRena - Psychosomatische Reha Nachsorge
MBOR - Medizinisch beruflich orientierte Rehabilitation
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Stationen
Station für Essstörungen und Persönlichkeitsstörungen
Die Patienten kommen vorwiegend mit Essstörungen (Anorexie, Bulimie, Adipositas) und Persönlichkeitsstörungen mit Schwerpunkt Borderline-Störungen auf unsere Station, oft begleitet von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angsterkrankungen, Zwangserkrankungen oder Belastungsstörungen. Etwa die Hälfte unserer Patienten sind Jugendliche und junge Erwachsene, die besondere Anforderungen an die Struktur des stationären Settings stellen. Um diese Patienten gut einzubinden, ihnen Sicherheit zu vermitteln und therapeutisch zu führen, gibt es klare Vorgaben von Regeln und Therapiezielen, die individuell formuliert und bei Bedarf schriftlich festgelegt werden.
Im Zentrum unserer therapeutischen Arbeit steht jedoch die Beziehung zwischen Therapeut und Patient, die sowohl in der Einzel- als auch in der Gruppentherapie zum Tragen kommt. Was alle Störungsbilder verbindet, ist die defizitäre Beziehungsgestaltung, und so können die Patienten in den Gruppen Einblick in ihre Beziehungsmuster gewinnen und neue Muster erproben. In den einzeltherapeutischen Sitzungen kann auf die Hintergründe der spezifischen Störungen eingegangen werden. Wir legen besonderen Wert auf die Förderung sozialer Fertigkeiten, wie sie besonders in der sozialen Kompetenzgruppe eingeübt werden können. In anderen Gruppen (Tanz und Gestaltung) wird die Körper- und Gefühlsebene angesprochen und integriert.
Esskonzept: Unsere Esspatienten nehmen an einem eigens für sie zusammengestellten Esskonzept teil. Wir behandeln die Patienten mit Essstörung nach einem tiefenpsychologischen Ansatz mit Berücksichtigung des biopsychosozialen Standpunktes und mit multidisziplinärer Behandlung. Im Rahmen unseres Esskonzeptes erfolgt die Teilnahme am therapeutisch begleiteten Esstisch um Strukturierung, Selbstwahrnehmung und Genussfähigkeit zu verbessern und sich mit dem Essen auseinander zu setzen sowie Teilnahme an der Lehrküche, um sich in der Zubereitung von gesunder Nahrung zu üben. In der individuellen Ernährungsberatung gibt unsere Diätassistentin Tipps und Empfehlungen für ein gesundes, abwechslungsreiches und schmackhaftes Essen und für das richtige Essverhalten, abgestimmt auf die ärztliche Diagnose, Ihre Behandlung und nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Schmerzstation
Ein chronifiziertes Schmerzgeschehen ist multifaktoriell bedingt und biopsychosozial zu betrachten, während akuter Schmerz eine ganz andere Genese der Schmerzentstehung zur Grundlage hat. Damit ist die Entstehung chronischer Schmerzsyndrome vielfach komplexer und in der individuellen Symptomatik vielschichtiger, weil Persönlichkeitsfaktoren, intrapsychische Prozesse, psychosoziale Bezüge und kulturelle Einflüsse sehr viel bedeutsamer sind als bei Akut-Schmerzpatienten. Das AMEOS Reha Klinikum Inntal bietet eine Fülle von integrierten Therapieverfahren aus den Bereichen der Medizin, Psychologie und Sozialmedizin an.
Transkulturelle Station
Auf dieser Station werden Menschen mit türkischer Muttersprache oder einer anderen fremden Sprache behandelt, wobei ein Teil der Anwendungen wie Einzel- und Gruppengespräche in dieser Sprache stattfinden. Daneben sind aber auch viele deutsche Patienten auf der Station. Beide Gruppen profitieren voneinander. Unsere mehrsprachigen Ärzte-, Psychologen- und Therapeutenteams bieten muttersprachliche und kulturspezifische Psychotherapie für Patienten in folgenden Sprachen an: Aserbaidschanisch, Chinesisch, Kurdisch, Mazedonisch, Russisch, Serbokroatisch, Türkisch und Ukrainisch.
Therapie
Jeder Patient erhält einen mit der Bezugstherapeutin und der Ärztin abgestimmten Therapieplan. Dafür stehen uns neben den individuellen Anwendungen drei Therapieschienen zur Verfügung, so dass die Gruppengröße in der Regel 10-12 Personen nicht überschreitet. Unsere Angebote:
Interaktionelle Gesprächsgruppe
Training soziale Kompetenz
Gestaltungstherapie (z.B. mit Malen, Ton)
Atemtherapie
Tanztherapie
Progressive Muskelentspannung
Meditation
Verhaltenstherapeutische Exkursion (Freizeitgruppe)
Körpertherapie
Musiktherapie
Sozialgruppe
Angstbewältigungsgruppe
Im Bereich der Gesundheitsinformation und der Schmerztherapie gibt es auf der Station Vorträge und Gruppengespräche bspw. zu Psychosomatik allgemein, Depression, Angst, Stress, Schlaf, Risikofaktoren und Ernährung, Schmerz und Schmerzbewältigung. Hinzu kommen die sportlichen Programme und die Angebote unserer Abteilung Physikalische Therapie.
Besondere Angebote und Konzepte
In unserem Reha-Klinikum arbeiten wir multiprofessionell: Die individuellen Therapiepläne kombinieren die psychotherapeutische und medizinische Behandlung mit körperbezogenen Therapien, kreativen Methoden, realitätsbezogener Soziotherapie und diversen Entspannungsverfahren.
IRENA & PsyRENA
IRENA - Intensivierte Reha-Nachsorge
PsyRENA - Psychosomatische Rehabilitationsnachsorge
An unserem Nachsorgeprogramm können DRV-Versicherte unter folgenden Voraussetzungen teilnehmen:
Sie leben im geographischen Raum Simbach (+/- 50 Kilometer).
Sie haben zuvor eine stationäre oder teilstationäre medizinische Rehabilitationsleistung in Anspruch genommen.
Sie stehen noch im Erwerbsleben.
Eine Empfehlung der intensivierten bzw. der psychosomatischen Rehabilitationsnachsorgeleistung durch die ursprünglich behandelnde Einrichtung ist Voraussetzung.
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EMDR
Mit der EMDR-Methode können Traumafolgestörungen bei Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen behandelt werden. EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing (Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung ).
Dr. Francine Shapiro (USA) entwickelte diese Psychotherapieform zur Behandlung von Traumafolgestörungen Ende der 1980er Jahre. In Deutschland wird EMDR etwa seit 1991 angewendet. 2006 hat der wissenschaftliche Beirat für Psychotherapie EMDR als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt.
Im AMEOS Klinikum Inntal wird EMDR in Kombination mit Stabilisierungstechniken angewendet, sofern es medizinisch indiziert ist.
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Physio-physikalische Therapie
In der physio-physikalischen Abteilung bieten wir für unsere Patienten eine ganzheitliche physiotherapeutische Behandlung an. Dabei legen wir besonders großen Wert auf die harmonisch abgestimmte Behandlung gestörter physiologischer und psychosomatischer Funktionen. Das erfahrene und gut ausgebildete Team der physikalischen Abteilung besteht aus Physiotherapeuten, Masseuren und Bewegungstherapeuten.
Für die Erreichung individueller Behandlungsziele setzen wir ausgleichende und aktivierende Therapieformen aus der klassischen physikalischen Therapie ein sowie Elemente der traditionellen chinesischen Medizin. Aus einem breiten Spektrum an spezifischen Anwendungen werden für unsere Patienten die passenden Anwendungen ärztlich angeordnet und begleitet.
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Therapeutisches Boxen
Je nach Behandlungsbedarf und therapeutischem Ziel kann ein Boxtraining verordnet werden, welches von einem Sporttherapeuten mit Erfahrungen im Boxsport durchgeführt wird. Nach therapeutischer Verordnung findet es einmal wöchentlich statt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit in den therapeutischen Einzeltherapien den Boxsack therapeutenbegleitet zu nutzen.
Anwendung finden Boxübungen z. B. im Skillstraining (Reduktion von Anspannung, Emotionsregulation), bei sozialer Gehemmtheit oder bei posttraumatischer Symptomatik vor allem zur Stabilisierung. Weiteren Einsatz finden sie unter anderem bei der Behandlung von Panikstörungen.
Somit stellt therapeutisches Boxen als optionale Zusatztherapie eine sinnvolle Ergänzung unseres multimodalen, integrativen Behandlungsansatzes dar.
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Ergotherapie
Die Ergotherapie wird insbesondere bei psychosomatischen Erkrankungen eingesetzt, die zu einer Einschränkung der Handlungsfähigkeit führen. Sie bietet Menschen aller Altersstufen die Möglichkeit, ihre eigenen kreativen Potenziale neu zu entdecken und damit die Fähigkeiten, die durch die psychische Erkrankung verloren gegangen sind, wiederzuerlangen.
Kreatives Gestalten verbessert beispielsweise die Wahrnehmung und ermöglicht neue Verhaltensweisen auszuprobieren. Eine erfolgreich ausgeführte Tätigkeit stärkt das positive Selbstbild und somit das Selbstvertrauen.
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Therapeutisches Klettern
Urvertrauen wecken – Beziehungsfähigkeit stärken – Loslassen können
Beim psychotherapeutischen Klettern lernen Sie unter fachlich qualifizierter Anleitung Ihren Körper mit seinen Fähigkeiten bewusst wahrzunehmen und mit den eigenen psychischen und physischen Grenzen und Ängsten umzugehen.
Das Therapieklettern stärkt das Selbstbewusstsein, die Fähigkeit Selbstverantwortung und Mitverantwortung zu übernehmen und unterstützt damit die individuelle Beziehungsfähigkeit. Positive Auswirkungen zeigen sich auch auf das Konzentrationsvermögen und die individuelle Ausdauerfähigkeit.
Das therapeutische Klettern wird im DAV-Kletterzentrum BIWAK2 in Simbach am Inn durchgeführt. Klettererfahrung oder Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Lesen Sie hierzu auch den Bericht von Barbara Forster in der Passauer Neuen Presse am 25.01.2018
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Sport- und Bewegungstherapie
Die Sport- und Bewegungstherapie stärkt vitale, mentale und psychosoziale Kräfte und unterstützt somit den gesamten Prozess der Persönlichkeitsentfaltung. Je nach Indikation werden körpersensibilisierende und/oder aktivierende Behandlungsformen eingesetzt.
Zu den Angeboten gehören unter anderem:
Nordic Walking
Schwimmen
Spezielle Gymnastikangebote
Tanztherapie
Therapeutisches Boxen
Therapeutisches Klettern
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Kunst- und Gestalttherapie
Diese Therapieform ermöglicht Patienten die sinnliche Auseinandersetzung mit Farben und Materialien wie z. B. Ton. Dadurch eröffnet sich ein anderer Zugang zum Inneren und andere Mittel des Selbstausdrucks werden sichtbar.
Die Kunst- und Gestalttherapie fördert insbesondere die kreative Selbsterfahrung der Patienten, aus der sich neue Fähigkeiten und Perspektiven entwickeln können.
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Yoga
Yoga ermöglicht, den eigenen Körper und die eigenen Bedürfnisse besser wahrzunehmen. Es fördert Ausgeglichenheit und Vertrauen in die eigene Stärke und kann so zu einem neuen Lebensstil führen.
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